Wissen
Dieser Bereich informiert Sie über häufige Krankheitsbilder:
- Was bedeutet die Erkrankung für den Menschen?
- Wie kann die Erkrankung erkannt und behandelt werden?
- Wer soll sich untersuchen lassen?
Schlagwortsuche
Darm
Als Durchfall bezeichnet man aus medizinischer Sicht drei oder mehr ungeformte Stuhlentleerungen pro Tag. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen akutem Durchfall (weniger als drei Wochen) und chronischem Durchfall (länger als drei Wochen). Weiters sind Begleitsymptome wie Bauchschmerzen, Fieber, Blut oder Schleimbeimengungen im Stuhl für die Einschätzung von Bedeutung. Je nach individueller Beschwerdelage und Krankheitsgeschichte führen wir Stuhldiagnostik, Blutdiagnostik bzw. eine Darmspiegelung durch. Bei eindeutig essensabhängigen Beschwerden kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeitstestung sinnvoll sein. Therapeutisch ist die wichtigste Maßnahme eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Eine spezifische Therapie kann immer erst nach einer sorgfältigen Diagnostik eingeleitet werden.
Colitis ulzerosa und Morbus Crohn zählen zu den häufigsten chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.
Die Colitis ulcerosa äußert sich meist durch chronischen Durchfall, der schubartig auftritt und mit Blut, Schleimbeimengungen und Bauchschmerzen verbunden ist.
Der Morbus Crohn kann sich ebenfalls durch chronischen Durchfall äußern, präsentiert sich aber manchmal auch nur durch chronische wiederkehrende Bauchschmerzen. Im Unterschied zur Colitis ulcerosa kann beim Morbus Crohn der gesamte Magen-Darmtrakt befallen sein. Typisch ist jedoch die Manifestation am Übergang von Dünn- und Dickdarm. Rauchen und Schmerzmittel (NSAR) befördern die Erkrankung und sollten vermieden werden.
Der Goldstandard der Diagnose beider Erkrankungen ist Darmspiegelung mit Probenentnahme.
Die Therapie beider Erkrankungen richtet sich nach der Ausdehnung, dem Befallsmuster, dem Schweregrad des Verlaufes, aber auch nach den persönlichen Präferenzen der Patienten.
Die Behandlungsziele sind Beschwerdefreiheit und die Abheilung der Darmschleimhaut.
Für beide Erkrankungen wird bei akuten Schüben der Erkrankung vorübergehend Cortison eingesetzt (meist 8-12 Wochen). Für die Colitis ulzerosa stehen zusätzlich Mesalazinpräparate zur Verfügung, die auch in der langfristigen Therapie eine wichtige Rolle spielen. Als Dauertherapie zur Verhinderung weiterer Krankheitsschübe ist Cortison ungeeignet. Es kommen Medikamente zum Einsatz, die das Immunsystem besänftigen sollen (Immunsuppression). Wichtig ist jedenfalls, dass die Langzeittherapie auch bei Beschwerdefreiheit weiter eingenommen wird, um das Aufflammen der Erkrankung zu verhindern. Regelmäßige Darmspiegelungen zur Therapieerfolgskontrolle und Darmkrebsvorsorge werden empfohlen. Die internationale Forschung ist bei beiden Erkrankungen hoch aktiv. Aus diesem Grund kooperieren wir eng mit der Universitätsklinik des AKH Wien und anderen spezialisierten Zentren, um unseren Patienten die bestmögliche Therapie anbieten zu können.
Die Stuhlfrequenz variiert im Vergleich zwischen unterschiedlichen Menschen enorm. Es gibt keine absoluten Richtlinien, die eine normale von einer abnormalen Stuhlfrequenz unterscheiden. Eine weiterführende Abklärung wird notwendig, wenn:
– sich das Stuhlverhalten ohne ersichtlichen Grund längerfristig ändert,
– die Lebensqualität durch Beschwerden wie Blähungen oder Bauchschmerzen eingeschränkt ist
– Alarmsymptome wie Blut im Stuhl, oder Gewichtsverlust auftreten.
Nach einem individuellen Gespräch wird entschieden, ob eine Darmspiegelung durchgeführt werden muss, oder ob zunächst nur Lebensstilmaßnahmen (Sport, Bewegung, Ernährung) beziehungsweise milde Abführmittel eingesetzt werden können. Oft erweist sich eine Beratung durch unsere Diätologin als sehr hilfreich.
Blähungen entstehen durch Stoffwechselprozesse, die Darmbakterien mit Nahrungsbestandteilen durchführen. Die Entwicklung von Darmgasen ist daher grundsätzlich normal. Abklärungsbedürftig sind Blähungen, die Schmerzen verursachen bzw. die Lebensqualität durch einen aufgeblähten Bauch negativ beeinflussen.
Die Intensität der Abklärung wird nach einem ausführlichen Gespräch festgelegt, und hängt vom Alter, Risikofaktoren und Begleitsymptomen ab.
Manchmal kann die Suche nach einer spezifischen Nahrungsmittelunverträglichkeit (Laktose, Fructose Intoleranz) sinnvoll sein. In bestimmten Fällen sollte eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms ausgeschlossen werden. Viele Patienten profitieren von einer Ernährungsumstellung unter Anleitung unserer Diätologin.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten können essensabhängige Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen verursachen.
Spezifische Tests existieren für die Laktose-, Fructose- und Sorbit-Intoleranz. Diese sowie die Diätberatung sind keine Kassenleistungen und werden daher derzeit in der Ordination nicht angeboten. Unverträglichkeiten können auch im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten, sodass eine Unverträglichkeitstestung meist nach Ausschluss anderer Erkrankungen des Verdauungstraktes zu empfehlen ist.
Grundsätzlich gilt, dass Unverträglichkeiten keine gefährlichen Folgen haben, jedoch die Lebensqualität negativ beeinflussen können. Eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten ist daher sinnvoll. Lassen Sie sich diesbezüglich von einem Diätologen/einer Diätologin Ihres Vertrauens beraten.
Weniger als 1 % der österreichischen Bevölkerung leidet an der Zöliakie. Die Symptome reichen von Gewichtsabnahme, Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen bis hin zu Eisenmangel, Vitaminmangel, Hautausschlägen, oder erhöhten Leberwerten. Diagnostiziert wird die Zöliakie durch eine Blutabnahme zur Bestimmung spezifischer Antikörper und durch eine Probeentnahme aus dem Zwölffingerdarm im Rahmen einer Magenspiegelung (Gastroskopie). In den Darmproben findet der Pathologe eine spezifische Entzündung in den Darmzotten, welche durch eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen das Weizenprotein Gluten verursacht wird. Unbehandelt kann die Zöliakie durchaus gefährlich werden. Mit einer Gluten- freien Diät ist in der Regel ein normales und ungestörtes Leben möglich.
Herz-Kreislauf und Durchblutung
Krebserkrankungen
Krebserkrankungen können jeden Abschnitt des Verdauungstraktes betreffen. Darmkrebs, Magenkrebs und Speiseröhrenkrebs können mittels Magen- beziehungsweise Darmspiegelung in unserer Ordination diagnostiziert werden. Der Leberzellkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) und Krebserkrankungen der Gallenwege werden durch eine Kombination aus Laborwerten, klinischen Symptomen und bildgebenden Verfahren, wie Ultraschall, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie diagnostiziert und erfordern meist auch eine Probenentnahme im Krankenhaus. In diesen Fällen kooperieren wir eng mit exzellenten Expertinnen und Experten aus spezialisierten Zentren, um Sie rasch einer maßgeschneiderten Therapie zuzuführen.
Leber und Galle
Zu den Leberwerten gehören GPT, GOT, yGT, alkalische Phosphatase und Bilirubin. Eine Erhöhung dieser Werte kann Ausdruck einer akuten/vorübergehenden oder chronischen Leberschädigung sein. Von einer chronischen Leberschädigung spricht man, wenn die Leberwerte länger als sechs Monate erhöht sind. Die Basis der Abklärung ist eine Erhebung der Krankheitsgeschichte, die Erhebung der Einnahme von Medikamenten, beziehungsweise Nahrungsergänzungsmitteln, eine ausführliche Ultraschalluntersuchung und Blutuntersuchung. Eine Probenentnahme aus der Leber ist heutzutage nur mehr in speziellen klinischen Situationen erforderlich.
Gallensteine betreffen circa 20 % der österreichischen Bevölkerung und werden durch einen Bauchultraschall diagnostiziert. Die gute Nachricht ist, dass nur circa 15-20 % der Patienten mit Gallensteinen im Laufe ihres Lebens Symptome, beziehungsweise Komplikationen erleiden. Aus diesem Grund werden symptomlose Gallensteine nur in seltenen Ausnahmefällen operiert.
Symptome können kolikartige Schmerzen, eine Gallenblasenentzündung, oder der Abgang eines Steins in den Gallengang mit nachfolgender Gelbsucht oder Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) sein. Speziell bei milden Schmerzen im rechten Oberbauch muss viel Sorgfalt für die korrekte Zuordnung der Beschwerden aufgebracht werden, um eine unnötige Gallenblasenentfernung zu vermeiden. In diesen Fällen ist oft eine Blutabnahme, eine Gastroskopie oder eine Schnittbildgebung des Bauches (CT/MRT) notwendig, um andere Schmerzursachen auszuschließen.
Die Fettleber zählt mit Sicherheit zu den häufigsten Lebererkrankungen. In Österreich leiden circa 40 % der Menschen daran. Sie tritt vor allem bei übergewichtigen Menschen, bei Diabetikern und Menschen mit einer Fettstoffwechselstörung auf. Die Erkrankung ist im Regelfall symptomlos, die Leberwerte im Blut sind entweder normal, oder geringfügig erhöht und im Ultraschall der Leber zeigt sich meist ein charakteristisches Bild.
Circa 20 % der Menschen entwickeln aufgrund der Fetteinlagerung in der Leber eine Leberentzündung, die man dann als nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) bezeichnet. Diese Patientengruppe hat ein erhöhtes Risiko eine fortgeschrittene Lebererkrankung zu entwickeln.
Die Diagnose kann bei typischem Ultraschallbild nach Ausschluss anderer relevanter Lebererkrankungen gestellt werden.
Die wichtigste Maßnahme zur Behandlung der Fettleber ist die Gewichtsreduktion, und die Optimierung der Ernährungsqualität – hierfür steht Ihnen unsere Diätologin sehr gerne zur Verfügung. Weiters steht die Optimierung des kardiovaskulären Risikos im Vordergrund, denn die häufigste Todesursache von Patienten mit Fettleber ist nicht die Leberzirrhose, sondern ein Herzinfarkt und Schlaganfall. Es empfehlen sich somit regelmäßige internistische und kardiologische Kontrollen in der Gruppenpraxis Imed19.
Die meisten Fachgesellschaften empfehlen Frauen nicht mehr als 10g, Männern nicht mehr als 20g Alkohol pro Tag zu konsumieren, wobei 20g 0,5L Bier bzw. 0,25 L Wein entsprechen. Die wöchentlich konsumierte Alkoholmenge sollte 100g nicht überschreiten, um negative Gesundheitsfolgen zu vermeiden.
Die alkoholische Fettleber ist nur eine dieser negativen Gesundheitsfolgen und auch die häufigste Ursache für Leberzirrhose in Österreich. Wichtig ist zu verstehen, dass man noch lange kein Alkoholiker sein muss, um seine Leber durch regelmäßigen Alkoholkonsum zu schädigen. Des weiteren führt Alkoholkonsum bei anderen bestehenden Risikofaktoren (Übergewicht, Diabetes) oder anderen Lebererkrankungen zu einer exponentiellen Erhöhung des Leber-bezogenen Risikos. Die Diagnose der alkoholischen Fettleber wird durch eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte, sowie einer Blut- und Ultraschalluntersuchung gestellt. Ziel muss eine deutliche Reduktion des Alkoholkonsums und, bei vorhandener Leberzirrhose, ein absoluter Alkoholverzicht sein.
Die Eisenspeicherkrankheit ist eine genetische Erkrankung, die mit einer Mutation des HFE Gens verbunden ist. Aufgrund einer daraus resultierenden Störung im Eisenstoffwechsel kommt es zu einer Eisenüberladung des Körpers. Das überschüssige Eisen lagert sich in der Leber, der Bauchspeicheldrüse, den Gelenken, in der Haut und manchmal auch im Herzen ein und kann folglich erhöhte Leberwerte, Diabetes, Gelenksschmerzen, Hyperpigmentierung der Haut (Bronzefärbung) oder Herzschwäche bzw. Herzrhythmusstörungen verursachen.
Die Verdachtsdiagnose wird gestellt, wenn im Blut der Ferritinwert >200ng/mL und die Transferrinsättigung >45% ist. In diesen Fällen sollte eine genetische Analyse (Bestimmung der HFE Mutation im Blut) erfolgen.
Wenn die Diagnose durch den Gentest bestätigt wird, werden regelmäßige Aderlässe bis zum Ferritinzielwert <40ng/mL empfohlen.
Zahlreiche Viren können eine vorübergehende Begleithepatitis auslösen, die im Regelfall komplikationslos und vollständig abheilt.
Darüber hinaus gibt es die klassischen Hepatitisviren (Hepatitis ABCD und E) , welche spezifisch die Leber befallen können und die Leberwerte erhöhen. Während die Hepatitis A & E im Regelfall durch kontaminierte Nahrungsmittel übertragen werden und meist komplikationsfrei ausheilen, wird die Hepatitis B, C & D über Blut, Blutprodukte, beziehungsweise Körperflüssigkeiten übertragen.
Die Hepatitis C kann mittlerweile durch eine 8-12 wöchige Therapie mit hervorragend verträglichen Medikamenten in beinahe 100 % der Fälle geheilt werden. Zur Behandlung der Virushepatitis B stehen ebenfalls sehr effektive und gut verträgliche Medikamente zur Verfügung, die Komplikationen wie Leberzirrhose verhindern können, allerdings nur selten zu einer völligen Ausheilung der Viruserkrankung führen. Eine Therapie ist auch nicht immer zwingend erforderlich. Eine Ultraschalluntersuchung der Leber, sowie eine Blutabnahme zur Bestimmung der Viruslast sind für die Therapieentscheidung notwendig.
Die AIH ist eine Autoimmunerkrankung der Leber, bei der das eigene Immunsystem die Leberzellen angreift. Sie betrifft Frauen häufiger als Männer und ist mit einer meist deutlichen Erhöhung der GPT und GOT im Blut verbunden. Ebenfalls erhöht können Parameter des Immunsystems (quantitative IgG) und Autoantikörper (ANA, anti-SM-AK, anti-LKM-1, anti-LC1, anti-SLA/LP) sein. Die Diagnose erfolgt nach ausführlicher Erhebung der Krankengeschichte, einer Blutabnahme und einer Ultraschalluntersuchung der Leber. Da die Therapie der Erkrankung meist in einer lebenslangen Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten besteht, wird zur Diagnosesicherung eine Leberbiopsie empfohlen. Unbehandelt ist die AIH eine gefährliche Erkrankung, die mit einer hohen Sterblichkeit verbunden ist. Erfolgreich behandelt ist die Lebenserwartung in der Regel nicht eingeschränkt. Eine lebenslange regelmäßige Kontrolle von AIH Patienten bei einem erfahrenen Hepatologen ist daher dringlich zu empfehlen.
Die PBC ist eine seltene Autoimmunerkrankung der kleinen Gallenwege der Leber, die unbehandelt zu einer Leberzirrhose führen kann. Sie betrifft Frauen deutlich häufiger als Männer und ist mit einer Erhöhung der yGT und alkalischen Phosphatase im Blut verbunden. In 80% bis 90% der Fälle findet man auch eine Erhöhung der antimitochondrialen Antikörper (AMA). Die Diagnose erfolgt nach ausführlicher Erhebung der Krankengeschichte, einer Blutabnahme und einer Ultraschalluntersuchung der Leber. Eine Probenentnahme aus der Leber ist nur selten notwendig.
Als Therapie wird in erster Linie Ursodesoxycholsäure eingesetzt. Zur Kontrolle des Therapieerfolges wird der Abfall der alkalischen Phosphatase im Blut herangezogen. Eine gut behandelte PBC ist üblicherweise mit einer normalen Lebenserwartung verbunden.
Die PSC ist eine sehr seltene Erkrankung und kann die großen und die kleinen Gallengänge der Leber betreffen. In 80% der Fälle liegt auch eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (Colitis ulzerosa/Morbus Crohn) vor. Die Diagnose erfolgt nach ausführlicher Erhebung der Krankengeschichte, einer Blutabnahme, einer Ultraschalluntersuchung der Leber und einer MR-CP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie). Eine Probenentnahme aus der Leber ist nur selten notwendig.
Die PSC ist mit einem deutlich erhöhten Risiko für Gallengangsinfektionen, Leberzirrhose, Gallengangskrebs und Darmkrebs verbunden. Die Patienten sollten sich daher regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen (Koloskopie/ MR-CP, Ultraschall, Labor) und Kontrollen beim erfahrenen Hepatologen unterziehen. Eine nachweislich wirksame Therapie existiert nicht. In manchen Fällen kann mit Ursodesoxycholsäure eine Verbesserung der Leberwerte erreicht werden. Gallengangsinfektionen (Cholangitis) müssen mit Antibiotika konsequent behandelt werden.
Die Leberzirrhose ist die gemeinsame Endstrecke aller chronischer Lebererkrankungen. Aufgrund der chronischen Leberentzündung kommt es über viele Jahre durch chronische Wundheilungsprozesse zur Narbenbildung in der Leber (Leberfibrose). Man unterscheidet unterschiedliche Schweregrade der Vernarbung (Fibrosegrad 1-4), wobei die Fibrosegrad 4 einer Leberzirrhose entspricht.
Im Falle einer Leberzirrhose ist eine sorgfältige Evaluation der Leberfunktion und des Komplikationsrisikos erforderlich. Hierfür sind regelmäßige Blutabnahmen, Gastroskopien zum Ausschluss von Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen), Bildgebungen der Leber (Ultraschall/MRT) zum Ausschluss von Bauchwasser und Leberkrebs und natürlich die Einschätzung eines erfahrenen Hepatologen erforderlich. Glücklicherweise ist nur bei den wenigsten Patienten mit Leberzirrhose eine Lebertransplantation erforderlich. In diesem Fall aktivieren wir unsere exzellente Kooperation mit dem AKH Wien.
Therapeutisch sollte unbedingt die zu Grunde liegende Lebererkrankung konsequent behandelt werden. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass eine erfolgreiche Behandlung der Grundkrankheit bei einem Teil der Patienten zu einer deutlichen Verbesserung der Leberfunktion und sogar Rückbildung der Leberzirrhose führt.
Das Leberzellkarzinom entsteht in 80% der Fälle in Patienten mit einer fortgeschrittenen Lebererkrankung. Patienten mit Leberzirrhose haben ein Risiko von 0.5-3% pro Jahr einen Leberkrebs zu entwickeln. Aus diesem Grund sollten sich Patienten ab Leberfibrose Grad 3 oder Leberzirrhose alle 6 Monate einer Ultraschalluntersuchung der Leber unterziehen. Wenn der Leberkrebs früh entdeckt wird, kann er geheilt werden. Die Diagnose wird üblicherweise mittels CT oder MRT gestellt. Im Falle einer Leberkrebsdiagnose koordinieren wir die rasche Vorstellung im Tumorboard des AKH Wien, begleiten und beraten die Patienten während ihrer Therapien. Gerne übernehmen wir auch die Nachsorge nach erfolgter Therapie.
Zu den gutartigen Lebertumoren gehören Leberadenome, Hämangiome, Zysten, und die fokal-noduläre Hyperplasie (FNH).
Meistens werden sie zufällig bei Ultraschall/CT oder MRT Untersuchungen entdeckt und imponieren so spezifisch, dass keine weiteren Maßnahmen oder Kontrollen notwendig sind. In unklaren Fällen kann eine Probenentnahme notwendig werden, um die Diagnose abzusichern.
Magen
Unter dem Begriff Gastritis versteht man eine Entzündung des Magens, wobei man folgende Arten der Gastritis unterscheidet.
Die Typ A Gastritis ist eine Autoimmungastritis. Das eigene Abwehrsystem reduziert die Zahl der Magenzellen, die für die Säureproduktion und Vitamin B12 Aufnahme aus der Nahrung zuständig sind. Leitsymptom können folglich Vitamin B 12 Mangel, oder Eisenmangel sein. Schmerzen verursacht diese Form der Gastritis normalerweise nicht. Die Diagnose erfolgt durch eine Magenspiegelung mit Probenentnahme. In der Regel werden zwecks Magenkrebsvorsorge regelmäßige Kontrollgastroskopien alle 1-2 Jahre empfohlen.
Die Typ B Gastritis wird durch das Magen Bakterium Helicobacter pylori verursacht. Als Komplikation dieser Infektion kann ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür auftreten. Goldstandard der Diagnose ist eine Magenspiegelung. Helicobacter pylori kann darüber hinaus auch durch einen Stuhl Test diagnostiziert werden. Weitere Informationen finden Sie im Bereich Helicobacter pylori.
Die Typ C Gastritis: diese Form von Gastritis wird durch Stress, zu viel Magensäure, zu viel Gallenflüssigkeit, schwere Diätfehler, Alkohol oder bestimmte Medikamente (zB NSAR, TASS u.a.) verursacht.
Die Therapie der Typ C Gastritis setzt daher meist an mehreren Punkten an. Vorranging ist jedenfalls eine Verbesserung des Lebensstils und der Ernährung- unsere Diätologin berät sie diesbezüglich gerne. Vorübergehend kann auch eine Therapie mit Säureblockern die Beschwerdelage deutlich verbessern.
Eine Infektion mit dem Magenbakterium Helicobacter pylori ist sehr häufig. Sie betrifft circa 20 % der österreichischen Bevölkerung. Helicobacter pylori kann Ursache für eine Gastritis oder ein Magen- beziehungsweise Zwölfingerdarmgeschwür sein. Goldstandard der Diagnose ist die Magenspiegelung mit Probeentnahme. Die Therapie erfolgt mit einer Kombination verschiedener Antibiotika, sowie einem Protonenpumpenhemmer zur Säureblockade, und dauert je nach Schema 10-14 Tage. Die Kontrolle des Therapieerfolges wird durch die Bestimmung des Helicobacter Antigens im Stuhl 8-12 Wochen nach Beendigung der Antibiotikatherapie durchgeführt.
Speiseröhre
Erkrankungen der Speiseröhre können sich durch Schluckbeschwerden, stecken-bleibendem Essen oder Brennen bzw. Schmerzen hinter dem Brustbein (Sodbrennen/Reflux) äußern.
In Abhängigkeit der genauen Beschwerdelage und anderen Risikofaktoren (Rauchen, Alkoholkonsum, Lebensalter, Übergewicht und andere) wird entschieden, ob eine Gastroskopie zum Ausschluss einer Entzündung (Ösophagitis), Einengung (Stenose) oder eines Tumors notwendig ist. In speziellen oder unklaren Fällen können noch weiterführende Untersuchungen (Manometrie, PH-metrie, oder eine Videokinematographie des Schluckaktes erforderlich sein.
Als Refluxkrankheit wird ein Zustand definiert, bei dem Reflux von Mageninhalt störende Symptome (Sodbrennen) und/oder Komplikationen verursacht. Refluxsymptome sind sehr häufig und betreffen bis zu 15% der Bevölkerung. Manchmal kann Reflux auch Halsschmerzen, Asthma, Zahnveränderungen oder chronischen Husten auslösen.
Man unterscheidet unterschiedliche Typen der Refluxerkrankung:
Die nicht-erosive Refluxerkrankung (NERD) betrifft ca. 50% der (oft jungen) Patienten. Die Patienten berichten von typischen Beschwerden, es finden sich aber in der Gastroskopie keine relevanten Veränderungen an der Speiseröhre. Eine temporäre bzw. Bedarfstherapie mittels Säureblockern (Protonenpumpenhemmern) ist nur notwendig, wenn die Beschwerden die Lebensqualität negativ beeinflussen und ist dann meist auch erfolgreich.
Die erosive Refluxerkrankung (ERD) ist die klassische Refluxösophagitis, betrifft weniger als die Hälfte der Patienten und ist mit Veränderungen, wie zum Beispiel oberflächlichen Wunden (Erosionen) Narbenbildung oder Schleimhautveränderungen (Barrettösophagus) verbunden, die man mittels Gastroskopie diagnostizieren kann. Eine temporäre Therapie mit Säureblockern wird jedenfalls empfohlen. Oft ist eine langfristige Behandlung mit der niedrigsten wirksamen Dosis notwendig.
Übergewicht, Diabetes und Schilddrüse
Herz-Kreislauf und Durchblutung
Endoskopie und Baucherkrankungen
Krebserkrankungen können jeden Abschnitt des Verdauungstraktes betreffen. Darmkrebs, Magenkrebs und Speiseröhrenkrebs können mittels Magen- beziehungsweise Darmspiegelung in unserer Ordination diagnostiziert werden. Der Leberzellkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) und Krebserkrankungen der Gallenwege werden durch eine Kombination aus Laborwerten, klinischen Symptomen und bildgebenden Verfahren, wie Ultraschall, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie diagnostiziert und erfordern meist auch eine Probenentnahme im Krankenhaus. In diesen Fällen kooperieren wir eng mit exzellenten Expertinnen und Experten aus spezialisierten Zentren, um Sie rasch einer maßgeschneiderten Therapie zuzuführen.
Speiseröhre
Erkrankungen der Speiseröhre können sich durch Schluckbeschwerden, stecken-bleibendem Essen oder Brennen bzw. Schmerzen hinter dem Brustbein (Sodbrennen/Reflux) äußern.
In Abhängigkeit der genauen Beschwerdelage und anderen Risikofaktoren (Rauchen, Alkoholkonsum, Lebensalter, Übergewicht und andere) wird entschieden, ob eine Gastroskopie zum Ausschluss einer Entzündung (Ösophagitis), Einengung (Stenose) oder eines Tumors notwendig ist. In speziellen oder unklaren Fällen können noch weiterführende Untersuchungen (Manometrie, PH-metrie, oder eine Videokinematographie des Schluckaktes erforderlich sein.
Als Refluxkrankheit wird ein Zustand definiert, bei dem Reflux von Mageninhalt störende Symptome (Sodbrennen) und/oder Komplikationen verursacht. Refluxsymptome sind sehr häufig und betreffen bis zu 15% der Bevölkerung. Manchmal kann Reflux auch Halsschmerzen, Asthma, Zahnveränderungen oder chronischen Husten auslösen.
Man unterscheidet unterschiedliche Typen der Refluxerkrankung:
Die nicht-erosive Refluxerkrankung (NERD) betrifft ca. 50% der (oft jungen) Patienten. Die Patienten berichten von typischen Beschwerden, es finden sich aber in der Gastroskopie keine relevanten Veränderungen an der Speiseröhre. Eine temporäre bzw. Bedarfstherapie mittels Säureblockern (Protonenpumpenhemmern) ist nur notwendig, wenn die Beschwerden die Lebensqualität negativ beeinflussen und ist dann meist auch erfolgreich.
Die erosive Refluxerkrankung (ERD) ist die klassische Refluxösophagitis, betrifft weniger als die Hälfte der Patienten und ist mit Veränderungen, wie zum Beispiel oberflächlichen Wunden (Erosionen) Narbenbildung oder Schleimhautveränderungen (Barrettösophagus) verbunden, die man mittels Gastroskopie diagnostizieren kann. Eine temporäre Therapie mit Säureblockern wird jedenfalls empfohlen. Oft ist eine langfristige Behandlung mit der niedrigsten wirksamen Dosis notwendig.
Magen
Unter dem Begriff Gastritis versteht man eine Entzündung des Magens, wobei man folgende Arten der Gastritis unterscheidet.
Die Typ A Gastritis ist eine Autoimmungastritis. Das eigene Abwehrsystem reduziert die Zahl der Magenzellen, die für die Säureproduktion und Vitamin B12 Aufnahme aus der Nahrung zuständig sind. Leitsymptom können folglich Vitamin B 12 Mangel, oder Eisenmangel sein. Schmerzen verursacht diese Form der Gastritis normalerweise nicht. Die Diagnose erfolgt durch eine Magenspiegelung mit Probenentnahme. In der Regel werden zwecks Magenkrebsvorsorge regelmäßige Kontrollgastroskopien alle 1-2 Jahre empfohlen.
Die Typ B Gastritis wird durch das Magen Bakterium Helicobacter pylori verursacht. Als Komplikation dieser Infektion kann ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür auftreten. Goldstandard der Diagnose ist eine Magenspiegelung. Helicobacter pylori kann darüber hinaus auch durch einen Stuhl Test diagnostiziert werden. Weitere Informationen finden Sie im Bereich Helicobacter pylori.
Die Typ C Gastritis: diese Form von Gastritis wird durch Stress, zu viel Magensäure, zu viel Gallenflüssigkeit, schwere Diätfehler, Alkohol oder bestimmte Medikamente (zB NSAR, TASS u.a.) verursacht.
Die Therapie der Typ C Gastritis setzt daher meist an mehreren Punkten an. Vorranging ist jedenfalls eine Verbesserung des Lebensstils und der Ernährung- unsere Diätologin berät sie diesbezüglich gerne. Vorübergehend kann auch eine Therapie mit Säureblockern die Beschwerdelage deutlich verbessern.
Eine Infektion mit dem Magenbakterium Helicobacter pylori ist sehr häufig. Sie betrifft circa 20 % der österreichischen Bevölkerung. Helicobacter pylori kann Ursache für eine Gastritis oder ein Magen- beziehungsweise Zwölfingerdarmgeschwür sein. Goldstandard der Diagnose ist die Magenspiegelung mit Probeentnahme. Die Therapie erfolgt mit einer Kombination verschiedener Antibiotika, sowie einem Protonenpumpenhemmer zur Säureblockade, und dauert je nach Schema 10-14 Tage. Die Kontrolle des Therapieerfolges wird durch die Bestimmung des Helicobacter Antigens im Stuhl 8-12 Wochen nach Beendigung der Antibiotikatherapie durchgeführt.
Darm
Als Durchfall bezeichnet man aus medizinischer Sicht drei oder mehr ungeformte Stuhlentleerungen pro Tag. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen akutem Durchfall (weniger als drei Wochen) und chronischem Durchfall (länger als drei Wochen). Weiters sind Begleitsymptome wie Bauchschmerzen, Fieber, Blut oder Schleimbeimengungen im Stuhl für die Einschätzung von Bedeutung. Je nach individueller Beschwerdelage und Krankheitsgeschichte führen wir Stuhldiagnostik, Blutdiagnostik bzw. eine Darmspiegelung durch. Bei eindeutig essensabhängigen Beschwerden kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeitstestung sinnvoll sein. Therapeutisch ist die wichtigste Maßnahme eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Eine spezifische Therapie kann immer erst nach einer sorgfältigen Diagnostik eingeleitet werden.
Colitis ulzerosa und Morbus Crohn zählen zu den häufigsten chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.
Die Colitis ulcerosa äußert sich meist durch chronischen Durchfall, der schubartig auftritt und mit Blut, Schleimbeimengungen und Bauchschmerzen verbunden ist.
Der Morbus Crohn kann sich ebenfalls durch chronischen Durchfall äußern, präsentiert sich aber manchmal auch nur durch chronische wiederkehrende Bauchschmerzen. Im Unterschied zur Colitis ulcerosa kann beim Morbus Crohn der gesamte Magen-Darmtrakt befallen sein. Typisch ist jedoch die Manifestation am Übergang von Dünn- und Dickdarm. Rauchen und Schmerzmittel (NSAR) befördern die Erkrankung und sollten vermieden werden.
Der Goldstandard der Diagnose beider Erkrankungen ist Darmspiegelung mit Probenentnahme.
Die Therapie beider Erkrankungen richtet sich nach der Ausdehnung, dem Befallsmuster, dem Schweregrad des Verlaufes, aber auch nach den persönlichen Präferenzen der Patienten.
Die Behandlungsziele sind Beschwerdefreiheit und die Abheilung der Darmschleimhaut.
Für beide Erkrankungen wird bei akuten Schüben der Erkrankung vorübergehend Cortison eingesetzt (meist 8-12 Wochen). Für die Colitis ulzerosa stehen zusätzlich Mesalazinpräparate zur Verfügung, die auch in der langfristigen Therapie eine wichtige Rolle spielen. Als Dauertherapie zur Verhinderung weiterer Krankheitsschübe ist Cortison ungeeignet. Es kommen Medikamente zum Einsatz, die das Immunsystem besänftigen sollen (Immunsuppression). Wichtig ist jedenfalls, dass die Langzeittherapie auch bei Beschwerdefreiheit weiter eingenommen wird, um das Aufflammen der Erkrankung zu verhindern. Regelmäßige Darmspiegelungen zur Therapieerfolgskontrolle und Darmkrebsvorsorge werden empfohlen. Die internationale Forschung ist bei beiden Erkrankungen hoch aktiv. Aus diesem Grund kooperieren wir eng mit der Universitätsklinik des AKH Wien und anderen spezialisierten Zentren, um unseren Patienten die bestmögliche Therapie anbieten zu können.
Die Stuhlfrequenz variiert im Vergleich zwischen unterschiedlichen Menschen enorm. Es gibt keine absoluten Richtlinien, die eine normale von einer abnormalen Stuhlfrequenz unterscheiden. Eine weiterführende Abklärung wird notwendig, wenn:
– sich das Stuhlverhalten ohne ersichtlichen Grund längerfristig ändert,
– die Lebensqualität durch Beschwerden wie Blähungen oder Bauchschmerzen eingeschränkt ist
– Alarmsymptome wie Blut im Stuhl, oder Gewichtsverlust auftreten.
Nach einem individuellen Gespräch wird entschieden, ob eine Darmspiegelung durchgeführt werden muss, oder ob zunächst nur Lebensstilmaßnahmen (Sport, Bewegung, Ernährung) beziehungsweise milde Abführmittel eingesetzt werden können. Oft erweist sich eine Beratung durch unsere Diätologin als sehr hilfreich.
Blähungen entstehen durch Stoffwechselprozesse, die Darmbakterien mit Nahrungsbestandteilen durchführen. Die Entwicklung von Darmgasen ist daher grundsätzlich normal. Abklärungsbedürftig sind Blähungen, die Schmerzen verursachen bzw. die Lebensqualität durch einen aufgeblähten Bauch negativ beeinflussen.
Die Intensität der Abklärung wird nach einem ausführlichen Gespräch festgelegt, und hängt vom Alter, Risikofaktoren und Begleitsymptomen ab.
Manchmal kann die Suche nach einer spezifischen Nahrungsmittelunverträglichkeit (Laktose, Fructose Intoleranz) sinnvoll sein. In bestimmten Fällen sollte eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms ausgeschlossen werden. Viele Patienten profitieren von einer Ernährungsumstellung unter Anleitung unserer Diätologin.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten können essensabhängige Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen verursachen.
Spezifische Tests existieren für die Laktose-, Fructose- und Sorbit-Intoleranz. Diese sowie die Diätberatung sind keine Kassenleistungen und werden daher derzeit in der Ordination nicht angeboten. Unverträglichkeiten können auch im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten, sodass eine Unverträglichkeitstestung meist nach Ausschluss anderer Erkrankungen des Verdauungstraktes zu empfehlen ist.
Grundsätzlich gilt, dass Unverträglichkeiten keine gefährlichen Folgen haben, jedoch die Lebensqualität negativ beeinflussen können. Eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten ist daher sinnvoll. Lassen Sie sich diesbezüglich von einem Diätologen/einer Diätologin Ihres Vertrauens beraten.
Weniger als 1 % der österreichischen Bevölkerung leidet an der Zöliakie. Die Symptome reichen von Gewichtsabnahme, Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen bis hin zu Eisenmangel, Vitaminmangel, Hautausschlägen, oder erhöhten Leberwerten. Diagnostiziert wird die Zöliakie durch eine Blutabnahme zur Bestimmung spezifischer Antikörper und durch eine Probeentnahme aus dem Zwölffingerdarm im Rahmen einer Magenspiegelung (Gastroskopie). In den Darmproben findet der Pathologe eine spezifische Entzündung in den Darmzotten, welche durch eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen das Weizenprotein Gluten verursacht wird. Unbehandelt kann die Zöliakie durchaus gefährlich werden. Mit einer Gluten- freien Diät ist in der Regel ein normales und ungestörtes Leben möglich.
Leber und Galle
Zu den Leberwerten gehören GPT, GOT, yGT, alkalische Phosphatase und Bilirubin. Eine Erhöhung dieser Werte kann Ausdruck einer akuten/vorübergehenden oder chronischen Leberschädigung sein. Von einer chronischen Leberschädigung spricht man, wenn die Leberwerte länger als sechs Monate erhöht sind. Die Basis der Abklärung ist eine Erhebung der Krankheitsgeschichte, die Erhebung der Einnahme von Medikamenten, beziehungsweise Nahrungsergänzungsmitteln, eine ausführliche Ultraschalluntersuchung und Blutuntersuchung. Eine Probenentnahme aus der Leber ist heutzutage nur mehr in speziellen klinischen Situationen erforderlich.
Gallensteine betreffen circa 20 % der österreichischen Bevölkerung und werden durch einen Bauchultraschall diagnostiziert. Die gute Nachricht ist, dass nur circa 15-20 % der Patienten mit Gallensteinen im Laufe ihres Lebens Symptome, beziehungsweise Komplikationen erleiden. Aus diesem Grund werden symptomlose Gallensteine nur in seltenen Ausnahmefällen operiert.
Symptome können kolikartige Schmerzen, eine Gallenblasenentzündung, oder der Abgang eines Steins in den Gallengang mit nachfolgender Gelbsucht oder Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) sein. Speziell bei milden Schmerzen im rechten Oberbauch muss viel Sorgfalt für die korrekte Zuordnung der Beschwerden aufgebracht werden, um eine unnötige Gallenblasenentfernung zu vermeiden. In diesen Fällen ist oft eine Blutabnahme, eine Gastroskopie oder eine Schnittbildgebung des Bauches (CT/MRT) notwendig, um andere Schmerzursachen auszuschließen.
Die Fettleber zählt mit Sicherheit zu den häufigsten Lebererkrankungen. In Österreich leiden circa 40 % der Menschen daran. Sie tritt vor allem bei übergewichtigen Menschen, bei Diabetikern und Menschen mit einer Fettstoffwechselstörung auf. Die Erkrankung ist im Regelfall symptomlos, die Leberwerte im Blut sind entweder normal, oder geringfügig erhöht und im Ultraschall der Leber zeigt sich meist ein charakteristisches Bild.
Circa 20 % der Menschen entwickeln aufgrund der Fetteinlagerung in der Leber eine Leberentzündung, die man dann als nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) bezeichnet. Diese Patientengruppe hat ein erhöhtes Risiko eine fortgeschrittene Lebererkrankung zu entwickeln.
Die Diagnose kann bei typischem Ultraschallbild nach Ausschluss anderer relevanter Lebererkrankungen gestellt werden.
Die wichtigste Maßnahme zur Behandlung der Fettleber ist die Gewichtsreduktion, und die Optimierung der Ernährungsqualität – hierfür steht Ihnen unsere Diätologin sehr gerne zur Verfügung. Weiters steht die Optimierung des kardiovaskulären Risikos im Vordergrund, denn die häufigste Todesursache von Patienten mit Fettleber ist nicht die Leberzirrhose, sondern ein Herzinfarkt und Schlaganfall. Es empfehlen sich somit regelmäßige internistische und kardiologische Kontrollen in der Gruppenpraxis Imed19.
Die meisten Fachgesellschaften empfehlen Frauen nicht mehr als 10g, Männern nicht mehr als 20g Alkohol pro Tag zu konsumieren, wobei 20g 0,5L Bier bzw. 0,25 L Wein entsprechen. Die wöchentlich konsumierte Alkoholmenge sollte 100g nicht überschreiten, um negative Gesundheitsfolgen zu vermeiden.
Die alkoholische Fettleber ist nur eine dieser negativen Gesundheitsfolgen und auch die häufigste Ursache für Leberzirrhose in Österreich. Wichtig ist zu verstehen, dass man noch lange kein Alkoholiker sein muss, um seine Leber durch regelmäßigen Alkoholkonsum zu schädigen. Des weiteren führt Alkoholkonsum bei anderen bestehenden Risikofaktoren (Übergewicht, Diabetes) oder anderen Lebererkrankungen zu einer exponentiellen Erhöhung des Leber-bezogenen Risikos. Die Diagnose der alkoholischen Fettleber wird durch eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte, sowie einer Blut- und Ultraschalluntersuchung gestellt. Ziel muss eine deutliche Reduktion des Alkoholkonsums und, bei vorhandener Leberzirrhose, ein absoluter Alkoholverzicht sein.
Zu den gutartigen Lebertumoren gehören Leberadenome, Hämangiome, Zysten, und die fokal-noduläre Hyperplasie (FNH).
Meistens werden sie zufällig bei Ultraschall/CT oder MRT Untersuchungen entdeckt und imponieren so spezifisch, dass keine weiteren Maßnahmen oder Kontrollen notwendig sind. In unklaren Fällen kann eine Probenentnahme notwendig werden, um die Diagnose abzusichern.
Die Eisenspeicherkrankheit ist eine genetische Erkrankung, die mit einer Mutation des HFE Gens verbunden ist. Aufgrund einer daraus resultierenden Störung im Eisenstoffwechsel kommt es zu einer Eisenüberladung des Körpers. Das überschüssige Eisen lagert sich in der Leber, der Bauchspeicheldrüse, den Gelenken, in der Haut und manchmal auch im Herzen ein und kann folglich erhöhte Leberwerte, Diabetes, Gelenksschmerzen, Hyperpigmentierung der Haut (Bronzefärbung) oder Herzschwäche bzw. Herzrhythmusstörungen verursachen.
Die Verdachtsdiagnose wird gestellt, wenn im Blut der Ferritinwert >200ng/mL und die Transferrinsättigung >45% ist. In diesen Fällen sollte eine genetische Analyse (Bestimmung der HFE Mutation im Blut) erfolgen.
Wenn die Diagnose durch den Gentest bestätigt wird, werden regelmäßige Aderlässe bis zum Ferritinzielwert <40ng/mL empfohlen.
Zahlreiche Viren können eine vorübergehende Begleithepatitis auslösen, die im Regelfall komplikationslos und vollständig abheilt.
Darüber hinaus gibt es die klassischen Hepatitisviren (Hepatitis ABCD und E) , welche spezifisch die Leber befallen können und die Leberwerte erhöhen. Während die Hepatitis A & E im Regelfall durch kontaminierte Nahrungsmittel übertragen werden und meist komplikationsfrei ausheilen, wird die Hepatitis B, C & D über Blut, Blutprodukte, beziehungsweise Körperflüssigkeiten übertragen.
Die Hepatitis C kann mittlerweile durch eine 8-12 wöchige Therapie mit hervorragend verträglichen Medikamenten in beinahe 100 % der Fälle geheilt werden. Zur Behandlung der Virushepatitis B stehen ebenfalls sehr effektive und gut verträgliche Medikamente zur Verfügung, die Komplikationen wie Leberzirrhose verhindern können, allerdings nur selten zu einer völligen Ausheilung der Viruserkrankung führen. Eine Therapie ist auch nicht immer zwingend erforderlich. Eine Ultraschalluntersuchung der Leber, sowie eine Blutabnahme zur Bestimmung der Viruslast sind für die Therapieentscheidung notwendig.
Die AIH ist eine Autoimmunerkrankung der Leber, bei der das eigene Immunsystem die Leberzellen angreift. Sie betrifft Frauen häufiger als Männer und ist mit einer meist deutlichen Erhöhung der GPT und GOT im Blut verbunden. Ebenfalls erhöht können Parameter des Immunsystems (quantitative IgG) und Autoantikörper (ANA, anti-SM-AK, anti-LKM-1, anti-LC1, anti-SLA/LP) sein. Die Diagnose erfolgt nach ausführlicher Erhebung der Krankengeschichte, einer Blutabnahme und einer Ultraschalluntersuchung der Leber. Da die Therapie der Erkrankung meist in einer lebenslangen Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten besteht, wird zur Diagnosesicherung eine Leberbiopsie empfohlen. Unbehandelt ist die AIH eine gefährliche Erkrankung, die mit einer hohen Sterblichkeit verbunden ist. Erfolgreich behandelt ist die Lebenserwartung in der Regel nicht eingeschränkt. Eine lebenslange regelmäßige Kontrolle von AIH Patienten bei einem erfahrenen Hepatologen ist daher dringlich zu empfehlen.
Die PBC ist eine seltene Autoimmunerkrankung der kleinen Gallenwege der Leber, die unbehandelt zu einer Leberzirrhose führen kann. Sie betrifft Frauen deutlich häufiger als Männer und ist mit einer Erhöhung der yGT und alkalischen Phosphatase im Blut verbunden. In 80% bis 90% der Fälle findet man auch eine Erhöhung der antimitochondrialen Antikörper (AMA). Die Diagnose erfolgt nach ausführlicher Erhebung der Krankengeschichte, einer Blutabnahme und einer Ultraschalluntersuchung der Leber. Eine Probenentnahme aus der Leber ist nur selten notwendig.
Als Therapie wird in erster Linie Ursodesoxycholsäure eingesetzt. Zur Kontrolle des Therapieerfolges wird der Abfall der alkalischen Phosphatase im Blut herangezogen. Eine gut behandelte PBC ist üblicherweise mit einer normalen Lebenserwartung verbunden.
Die PSC ist eine sehr seltene Erkrankung und kann die großen und die kleinen Gallengänge der Leber betreffen. In 80% der Fälle liegt auch eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (Colitis ulzerosa/Morbus Crohn) vor. Die Diagnose erfolgt nach ausführlicher Erhebung der Krankengeschichte, einer Blutabnahme, einer Ultraschalluntersuchung der Leber und einer MR-CP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie). Eine Probenentnahme aus der Leber ist nur selten notwendig.
Die PSC ist mit einem deutlich erhöhten Risiko für Gallengangsinfektionen, Leberzirrhose, Gallengangskrebs und Darmkrebs verbunden. Die Patienten sollten sich daher regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen (Koloskopie/ MR-CP, Ultraschall, Labor) und Kontrollen beim erfahrenen Hepatologen unterziehen. Eine nachweislich wirksame Therapie existiert nicht. In manchen Fällen kann mit Ursodesoxycholsäure eine Verbesserung der Leberwerte erreicht werden. Gallengangsinfektionen (Cholangitis) müssen mit Antibiotika konsequent behandelt werden.
Die Leberzirrhose ist die gemeinsame Endstrecke aller chronischer Lebererkrankungen. Aufgrund der chronischen Leberentzündung kommt es über viele Jahre durch chronische Wundheilungsprozesse zur Narbenbildung in der Leber (Leberfibrose). Man unterscheidet unterschiedliche Schweregrade der Vernarbung (Fibrosegrad 1-4), wobei die Fibrosegrad 4 einer Leberzirrhose entspricht.
Im Falle einer Leberzirrhose ist eine sorgfältige Evaluation der Leberfunktion und des Komplikationsrisikos erforderlich. Hierfür sind regelmäßige Blutabnahmen, Gastroskopien zum Ausschluss von Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen), Bildgebungen der Leber (Ultraschall/MRT) zum Ausschluss von Bauchwasser und Leberkrebs und natürlich die Einschätzung eines erfahrenen Hepatologen erforderlich. Glücklicherweise ist nur bei den wenigsten Patienten mit Leberzirrhose eine Lebertransplantation erforderlich. In diesem Fall aktivieren wir unsere exzellente Kooperation mit dem AKH Wien.
Therapeutisch sollte unbedingt die zu Grunde liegende Lebererkrankung konsequent behandelt werden. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass eine erfolgreiche Behandlung der Grundkrankheit bei einem Teil der Patienten zu einer deutlichen Verbesserung der Leberfunktion und sogar Rückbildung der Leberzirrhose führt.
Das Leberzellkarzinom entsteht in 80% der Fälle in Patienten mit einer fortgeschrittenen Lebererkrankung. Patienten mit Leberzirrhose haben ein Risiko von 0.5-3% pro Jahr einen Leberkrebs zu entwickeln. Aus diesem Grund sollten sich Patienten ab Leberfibrose Grad 3 oder Leberzirrhose alle 6 Monate einer Ultraschalluntersuchung der Leber unterziehen. Wenn der Leberkrebs früh entdeckt wird, kann er geheilt werden. Die Diagnose wird üblicherweise mittels CT oder MRT gestellt. Im Falle einer Leberkrebsdiagnose koordinieren wir die rasche Vorstellung im Tumorboard des AKH Wien, begleiten und beraten die Patienten während ihrer Therapien. Gerne übernehmen wir auch die Nachsorge nach erfolgter Therapie.