Erkrankung der Herzkranzgefäße – Angina pectoris und Herzinfarkt: koronare Herzkrankheit (KHK)

Der Herzinfarkt ist die häufigste Todesursache in Österreich und für fast die Hälfte der Sterblichkeit verantwortlich. Verursacht wird der Herzinfarkt durch eine Erkrankung und Verstopfung der Herzkranzgefäße (Koronargefäße). Die Erkrankung der Herzkranzgefäße heißt daher „koronare Herzkrankheit“ (KHK). Diese großen Kranzgefäße – üblicherweise sind es drei – versorgen den Herzmuskel mit Sauerstoff. Kommt es zu einer Verengung oder zum Verschluss eines oder mehrerer Kranzgefäße so können Beschwerden der Angina pectoris (Enge der Brust, Brustschmerzen) oder Atemnot entstehen, auch können Rhythmusstörungen und Kreislaufkollaps auftreten. Bei gravierenden Formen kommt es zum Absterben von Herzmuskelgewebe und so zum Infarkt. Die Erkrankung kann sich durch Symptome ankündigen, meist zuerst bei Belastung, später auch in Ruhe oder nachts. Bei einem relativ großen Teil der Patienten entsteht jedoch ein Herzinfarkt ohne vorangegangene Warnzeichen. Bei einem kleineren Teil der Patienten führt der Infarkt zum „plötzlichen Herztod“.

Die Erkrankung kann durch verschiedene Untersuchungen vermutet und diagnostiziert werden. Hierzu gehören Laboruntersuchungen, EKG, Belastungs-EKG (Ergometrie), Computertomographie, Szintigraphie und schließlich als genaueste Untersuchung die Angiographie (Herzkatheteruntersuchung). Alle Patienten mit Durchblutungsstörungen am Herzen benötigen eine medikamentöse Therapie. Diese behebt zwar nicht die Durchblutungsstörung, schützt aber vor einem Fortschreiten der Erkrankung und reduziert das Risiko vor Herzinfarkt. Wird jedoch eine hochgradige Verengung der Herzkranzgefäße diagnostiziert, kann in der Herzkatheteruntersuchung auch eine Dehnungsbehandlung und Stentimplantation (Einsatz einer Gefäßstütze) erfolgen und somit die Durchblutungsstörung behoben werden. Bei Patienten mit akutem Herzinfarkt muss dies innerhalb weniger Stunden erfolgen, um den Schaden am Herzmuskel gering zu halten. Wichtig ist hier der unverzügliche Transport in ein kardiologisches Zentrum mit Herzkathetereinrichtung. Ziel ist es jedoch die Erkrankung zu erkennen, solange noch kein Infarkt aufgetreten ist. Dann kann durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen ein solches Ereignis heute vielfach verhindert werden. Alternativ zu der Behandlung mittels Stent muss bei einigen Patienten die Bypass-Operation zur Verbesserung der Herzdurchblutung durchgeführt werden.

Heute sollten daher nicht nur Patienten mit Beschwerden wie Enge der Brust, Brustschmerzen, Herzstechen, Beinschwellung oder Atemnot, sondern auch Risikopatienten mit Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, erhöhten Blutfetten und Übergewicht, aber auch Raucher und Patienten in deren Familie Herz- und Gefäßerkrankungen vorkommen, ihr Herz vorsorglich untersuchen lassen und die Möglichkeiten der modernen Herz-Kreislauf-Medizin für sich nutzen.

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