Erkrankung der Hirngefäße und Schlaganfall: cerebrale arterielle Verschlusskrankheit (caVK)

Schlaganfall (Insult) ist nach Herzinfarkt und Krebs die dritthäufigste Todesursache in Österreich und der häufigste Grund für permanente Behinderung. Sehstörungen, Sprachstörungen, Lähmung eines Armes oder eines Beines, Störungen der Feinmotorik bis hin zur Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit sind Folgen des Schlaganfalles. Vorzeichen des Schlaganfalles können vorübergehende Symptome wie oben beschrieben sein. Treten diese auf (als „TIA“ bezeichnet), gilt dies als Alarmsignal und muss sofort zu einer Abklärung und Behandlung der Ursache führen, um einen irreversiblen Schlaganfall zu vermeiden. Leider zeigen nur die wenigsten Schlaganfälle solche Vorzeichen. Es gibt zwei Arten von Schlaganfällen – solche die durch eine Durchblutungsstörung verursacht werden (etwa 80% der Schlaganfälle) und solche die durch Hirnblutungen verursacht werden (20%). Bei jenen die durch Durchblutungsstörungen verursacht werden stellen Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) und Verengungen der Halsschlagadern (Karotisstenose) die bei weitem häufigsten Ursachen dar. Die Erkrankung der Hirngefäße heißt auch cerebrale arterielle Verschlusskrankheit (caVK). Ist die Behandlung des Schlaganfalles eine Domäne der Neurologie, so liegt die Früherkennung und Therapie der häufigsten Ursachen im Fachgebiet des Internisten. Der Früherkennung von Risikokonstellationen für den Schlaganfall kommt insofern eine besondere Bedeutung zu, als dass die Behandlung eines stattgehabten Schlaganfalles nach wie vor sehr problematisch ist und vielfach ein irreversibler Schaden zurückbleibt.

Der Untersuchung von Herz und Gehirngefäßen kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Mittels Herz- und Gefäßultraschall sowie EKG und Langzeit-EKG Untersuchung (Holter-EKG) können die wichtigsten Schlaganfallursachen erkannt werden. Je nach Befund kann dann eine prophylaktische Therapie eingeleitet werden. Diese umfasst meistens eine Art der Blutverdünnung und in ausgewählten Fällen eine Behandlung einer Engstelle der Gehirngefäße (Karotisstenose). Dies wiederum kann heute mittels Kathetertechnik minimal invasiv durchgeführt werden. Die traditionelle Methode zur Behandlung der hochgradigen Karotisstenose ist die Karotis-Operation.

Bei Schlaganfall gilt ganz besonders: Prävention ist besser als Therapie. Heute sollten daher nicht nur Patienten mit Vorzeichen eines Schlaganfalles wie Sehstörungen, Sprachstörungen, Lähmung eines Armes oder Beines oder Schwindel untersucht werden, sondern auch Risikopatienten mit Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, erhöhten Blutfetten und Übergewicht, aber auch Raucher und Patienten in deren Familie Schlaganfälle vorgekommen sind.

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