Eine Lungenembolie entsteht durch Verschleppung eines Gerinnsels (Thrombus) meist aus den tiefen Beinvenen in die Lungenvenen (Pulmonalembolie). Dadurch kommt es zu einer Verstopfung der Lungenvenen und Ausbildung eines Lungeninfarktes (= Untergang von Lungengewebe). Dies kann zu Husten, Atemnot, Schmerzen in der Brust, Lungenentzündung aber auch zum plötzlichen Tod führen, die Lungenembolie ist daher eine gefürchtete Komplikation der Beinvenenthrombose. Obwohl die Lungenembolie bei Patienten mit Beinvenenthrombose sehr häufig ist (bis zu 50% der Patienten), bleiben die meisten Lungenembolien asymptomatisch und werden vom Körper wieder aufgelöst. Häufig wiederkehrende Lungenembolien können Ursache eines Lungenhochdrucks sein, einer Erkrankung die zu Herzbelastung, chronischer Atemnot und Leistungseinschränkung führen kann. Risikofaktoren für die Lungenembolie sind die gleichen wie für eine Beinvenenthrombose, also Immobilisation (Gips, Bettlägerigkeit), Rauchen, Pille, Tumorerkrankungen und angeborene Blutgerinnungsstörungen.
Hinweisgebend sind Symptome wie Atemnot, Stechen und Schmerzen im Brustkorb, Herzrasen, Husten und Leistungsknick. Manchmal können im Lungenröntgen oder in der Herzultraschalluntersuchung Lungenembolien vermutet werden. Eine sichere Diagnose ist jedoch nur durch Schnittbildverfahren (Computertomographie) oder durch die nuklearmedizinische Szintigraphie möglich. Die Behandlung der Lungenembolie ist die Blutverdünnung. Die Dauer hängt von den Begleitumständen ab. Zusätzlich ist häufig eine antibiotische Therapie notwendig, um begleitende Lungenentzündungen in Schach zu halten.
Bei plötzlich auftretenden Beschwerden wie Atemnot, Stechen oder Schmerzen im Brustkorb, Husten oder Kreislaufkollaps muss immer auch an eine Lungenembolie gedacht werden, vor allem in Risikosituationen wie nach Operationen oder bei Immobilisation. Zusätzlich müssen Patienten mit Beinvenenthrombosen hinsichtlich Symptome einer Lungenembolie befragt und untersucht werden.