Zuckerkrankheit

Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ist eine Erkrankung bei der das blutzuckersenkende Hormon Insulin entweder in der Bauchspeicheldrüse nicht genügend gebildet wird (Typ I Diabetes) oder nicht ausreichend wirkt (Typ II Diabetes). Typ I Diabetes tritt meist bereits bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen auf, während Typ II Diabetes (sog. „Altersdiabetes“) meist erst nach dem 50. Lebensjahr diagnostiziert wird. Typ II Diabetes tritt oft in Verbindung mit Übergewicht, erhöhten Blutfetten und erhöhtem Blutdruck auf – eine Kombination die als „metabolisches Syndrom“ bezeichnet wird. Eine Erhöhung des Blutzuckers birgt mehrere Gefahren. Bei sehr hohen Zuckerwerten, wie sie meist am Anfang der Erkrankung ohne Therapie vorkommen, kann es zum diabetischen Koma kommen. Diese „Überzuckerung“ muss von der „Unterzuckerung“ unterschieden werden, wie sie bei Überdosierung von Blutzucker senkenden Medikamenten vorkommen kann. Ein diabetisches Koma durch Überzuckerung ist jedoch meist erst bei Blutzuckerwerten von über 500 mg/dL zu befürchten. Auf lange Sicht beschädigen aber auch niedrigere Blutzuckerwerte verschiedene Organsysteme: durch die chronische Erhöhung des Blutzuckers kann es zu Schäden an den Augen (Retinopathie), Gefäßen des Herzens, des Gehirns und der Beine (Angiopathie), Nerven (Neuropathie) und Nieren (Nephropathie) kommen. Folgen der Zuckerkrankheit können daher Herzinfarkt, Schlaganfall, Amputationen, Sehverlust und Nierenversagen sein. Diese „Spätschäden“ gilt es durch eine gute Blutzuckereinstellung zu verhindern.

Symptome der Zuckerkrankheit können Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Durst, vermehrte Harnmengen, Neigung zu Infektionen, Sehstörungen, Schwindel oder Schwitzen sein. Bei vielen Patienten entwickelt sich die Zuckerkrankheit jedoch schleichend und bleibt lange symptomlos. Daher sollte eine Zuckerkrankheit durch Blutuntersuchungen regelmäßig ausgeschlossen werden. Die Diagnose der Zuckerkrankheit erfolgt durch Bestimmung des Nüchternblutzuckers, ist dieser erhöht sollte eine Kontrolle erfolgen und der Langzeitzuckerwert (HbA1c) bestimmt werden. Zusätzlich kann ein Zuckerbelastungstest (oraler Glukosetoleranztest) notwendig sein, um die Diagnose zu sichern. Wird eine Zuckerkrankheit erkannt, sollte eine Durchuntersuchung hinsichtlich bereits vorhandener „Spätschäden“ erfolgen. Dies umfasst eine Untersuchung von Herz und Gefäßen, Augen, Labor, Nerven und Nieren. Die Behandlung der Zuckerkrankheit kann durch drei Maßnahmen erfolgen: 1. Bewegung, Diät und Gewichtsoptimierung 2. blutzuckersenkende Medikamente und 3. Verabreichung von Insulin. Bewegung, Diät und Gewichtsoptimierung sind für alle Menschen mit Zuckerkrankheit wichtig. Ob dann Medikamente oder Insulin zum Einsatz kommen hängt von der Art der Zuckerkrankheit ab. Typ I Diabetiker benötigen immer eine Therapie mit Insulin, bei Typ II Diabetikern können sowohl Medikamente als auch Insulin zum Einsatz kommen.

Menschen mit Beschwerden wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Durst, vermehrte Harnmengen, Neigung zu Infektionen, Sehstörungen, Schwindel oder Schwitzen sollten umgehend eine Untersuchung des Nüchternblutzuckers veranlassen. Zusätzlich sollte im Rahmen der jährlichen Gesundenuntersuchung eine Bestimmung des Blutzuckers durchgeführt werden. Patienten mit bereits bestehenden Erkrankungen des Herzens, der Gefäße, der Nerven, Augen oder Nieren sollten besonders genau hinsichtlich des Vorliegens einer Zuckerkrankheit untersucht werden.

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