Bluthochdruck

Von Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) spricht man, wenn der Blutdruck in Ruhe in mehreren Messungen über einen bestimmten Grenzwert erhöht ist. Der Blutdruck sollte in Ruhe unter 140/90 mmHg sein. Unter Therapie mit blutdrucksenkenden Medikamenten sind üblicherweise Werte von 130-120 mmHg anzustreben. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck führt zu Belastung und Schädigung von Herz, Gefäßen, Augen und Nieren und kann daher zu Schlaganfall, Herzinfarkt, Sehverlust, Schaufensterkrankheit und Nierenversagen führen. Um diesen Ereignissen vorzubeugen, muss ein dauerhaft erhöhter Blutdruck gesenkt werden. Viele Menschen spüren einen erhöhten Blutdruck nicht, außerdem entwickelt sich ein Bluthochdruck meist schleichend über Jahre, sodass sich der Organismus scheinbar an die erhöhten Blutdruckwerte gewöhnt, was jedoch nichts an der Gefährlichkeit der Erkrankung ändert.

Da viele Patienten einen erhöhten Blutdruck nicht spüren, kann dieser oft nur durch eine Blutdruckmessung erkannt werden. Die Blutdruckmessung sollte beim ersten Mal an beiden Oberarmen durchgeführt werden und vor allem bei erhöhten Werten über einige Tage regelmäßig wiederholt werden. Alternativ kann eine 24 Stunden Blutdruckmessung hilfreich sein und rasch zur Diagnose führen. Ein einmalig erhöhter Blutdruckwert beim Arzt (Weißkittel-Hochdruck) kann auch bei Gesunden vorkommen und sollte daher durch Patientenselbstmessung kontrolliert werden. Wird ein Bluthochdruck festgestellt, sollte eine weitere Abklärung von Herz und Gefäßen erfolgen, um bereits vorhandene Schäden durch den Bluthochdruck zu erkennen bzw. um mögliche Ursachen des Bluthochdrucks zu diagnostizieren. Bei einigen Patienten können Hormonstörungen oder Erkrankungen der Nierenschlagadern als Ursache des Bluthochdrucks erkannt und behandelt werden. Bei mehr als 90% der Patienten findet sich jedoch keine Ursache des Bluthochdrucks und man muss von einer genetischen Belastung ausgehen (essentielle Hypertonie). Die Behandlung der essentiellen Hypertonie erfolgt durch 2 Maßnahmen: 1. Bewegung, (salzarme) Diät und Gewichtsoptimierung sowie 2. medikamentöse Therapie. Bewegung, Diät und Gewichtsoptimierung ist für alle Patienten mit Bluthochdruck zu empfehlen, da diese Maßnahmen den Blutdruck senken und so helfen, Medikamente einzusparen. Je nach Höhe des Blutdrucks und Ansprechen auf diese Maßnahmen können zusätzlich einzelne Medikamente oder Präparate in Kombination notwendig sein. Bei Patienten mit Hormonstörungen oder Verengungen der Nierenschlagadern kann durch eine Behandlung dieser Erkrankungen oft der Blutdruck verbessert oder normalisiert werden.

Symptome des Bluthochdrucks können Schwindel, Sehstörungen, Druck im Kopf oder im Brustkorb, Atemnot oder Herzrasen sein, bei vielen Patienten bleibt ein erhöhter Blutdruck jedoch ohne Beschwerden. Daher ist eine Vorsorgeuntersuchung mit Blutdruckmessung regelmäßig zu empfehlen.

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