Refluxkrankheit/Sodbrennen

Als Refluxkrankheit wird ein Zustand definiert, bei dem Reflux von Mageninhalt störende Symptome (Sodbrennen) und/oder Komplikationen verursacht. Refluxsymptome sind sehr häufig und betreffen bis zu 15% der Bevölkerung. Manchmal kann Reflux auch Halsschmerzen, Asthma, Zahnveränderungen oder chronischen Husten auslösen.  

Man unterscheidet unterschiedliche Typen der Refluxerkrankung:

Die nicht-erosive Refluxerkrankung (NERD) betrifft ca. 50% der (oft jungen) Patienten. Die Patienten berichten von typischen Beschwerden, es finden sich aber in der Gastroskopie keine relevanten Veränderungen an der Speiseröhre.  Eine temporäre bzw. Bedarfstherapie mittels Säureblockern (Protonenpumpenhemmern) ist nur notwendig, wenn die Beschwerden die Lebensqualität negativ beeinflussen und ist dann meist auch erfolgreich.  

Die erosive Refluxerkrankung (ERD) ist die klassische Refluxösophagitis, betrifft weniger als die Hälfte der Patienten und ist mit Veränderungen, wie zum Beispiel oberflächlichen Wunden (Erosionen) Narbenbildung oder Schleimhautveränderungen (Barrettösophagus) verbunden, die man mittels Gastroskopie diagnostizieren kann. Eine temporäre Therapie mit Säureblockern wird jedenfalls empfohlen. Oft ist eine langfristige Behandlung mit der niedrigsten wirksamen Dosis notwendig.

Hierbei handelt es sich um eine durch Reflux bedingte Veränderung der Speiseröhrenschleimhaut. Grundsätzlich ist diese Veränderung mit einem erhöhten Speiseröhrenkrebsrisiko verbunden. Glücklicherweise ist dieses Krebsrisiko sehr gering, wenn der Pathologe keine Zellveränderungen (Dysplasien) in der Gewebsprobe findet und liegt statistisch betrachtet unter zw. 0,1-0,4 % pro Jahr. Wenn eine Dysplasie gefunden wird sollte diese endoskopisch entfernt werden. Patienten mit Barrettschleimhaut ohne Dysplasie sollten nach individueller Risikoanalyse (v.a. Ausmaß der Schleimhautveränderungen u.a.) regelmäßige Gastroskopien mit Probenentnahmen durchführen.

Hier klagen die Patienten über typische Beschwerden, es lässt sich jedoch mit keiner Untersuchung (Gastroskopie, pH-Metrie, Manometrie) ein pathologischer Befund erheben. Man vermutet eine erhöhte Sensibilität der Speiseröhrenschleimhaut für physikalische Reize. Psychische Faktoren spielen manchmal eine Rolle, die Therapie ist oft schwierig.

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