Gefäßerkrankung „Atherosklerose“: arterielle Verschlusskrankheit (aVK)

Herzinfarkt und Schlaganfall sind bei weitem die häufigsten Todesursachen in Österreich. Gemeinsame Ursache dieser oft katastrophalen Ereignisse ist die Gefäßerkrankung „Atherosklerose“, die zu Gefäßverengungen führt. Man bezeichnet die Erkrankung daher auch als arterielle Verschlusskrankheit (aVK). Atherosklerose, im Volksmund „Gefäßverkalkung“, ist eine entzündliche Erkrankung, die alle Gefäßbezirke des Körpers befallen kann und zu Gefäßverschlüssen und Durchblutungsstörungen an den betroffenen Organen führt. Gefäßverschlüsse an den Herzkranzgefäßen führen zu

„Angina pectoris“ und Herzinfarkt. Gefäßverschlüsse an den Gehirngefäßen führen zu Schlaganfall. Gefäßverschlüsse an den Beinschlagadern führen zur Schaufensterkrankheit und dem Raucherbein, dem häufigsten Grund für Amputationen. Einschränkung der Leistungsfähigkeit und des Wohlbefindens, chronische Erkrankung, Invalidität und hohe Sterblichkeit ist all diesen Gefäßerkrankungen gemeinsam. Darüber hinaus befällt die Erkrankung vielfach mehrere Gefäßregionen, sodass Herzinfarktpatienten auch häufiger Schlaganfälle bekommen und umgekehrt. Die Entstehung der Gefäßerkrankung „Atherosklerose“ wird durch Rauchen, Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigt. Dennoch sind nicht alle Gefäßerkrankungen durch diese Risikofaktoren erklärbar und auch scheinbar „Gesunde“ von diesen Erkrankungen betroffen.

Fortschritte der modernen Herz- und Gefäßmedizin ermöglichen heute eine frühzeitige Diagnose der „Atherosklerose“ – lange bevor klinische Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall drohen. Mittels nicht invasiver Verfahren wie Blutuntersuchungen, hoch-auflösenden Ultraschallverfahren oder ultra-schnellen Schnittbildtechniken können Risikokonstellationen und Frühformen von Gefäßerkrankungen in allen Organen diagnostiziert werden. Durch minimal-invasive Untersuchungs- und Behandlungsmethoden wie die perkutane Kathetertechnik („Herzkatheter“, „Gefäßkatheter“) können Durchblutungsstörungen vielfach beseitigt werden bevor irreversible Schäden an den Organen, Herzinfarkt oder Schlaganfall entstehen. Der richtige Einsatz moderner Medikamente ermöglicht eine effektive „Prävention“ zur Verhinderung der Komplikationen der Atherosklerose. Auch wenn Atherosklerose heute nicht geheilt werden kann, so ermöglicht eine optimale und frühzeitige Therapie eine Stabilisierung der Erkrankung und damit eine normale Lebenserwartung und Lebensqualität.

Heute sollten daher nicht nur Patienten mit Beschwerden wie Enge der Brust, Brustschmerzen, Atemnot oder Schaufensterkrankheit, sondern auch Risikopatienten mit Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, erhöhten Blutfetten und Übergewicht, aber auch Raucher und Patienten in deren Familie Herz- und Gefäßerkrankungen vorkommen, ihr Herz und ihre Gefäße vorsorglich untersuchen lassen und die Möglichkeiten der modernen Herz-Kreislauf-Medizin für sich nutzen.

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